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Crimp-Saver

Gerät zur Qualitätssicherung konfektionierter Kabel mit teilautonomer Fehlerbehandlung

Die Konfektionierung der Kabel basiert auf der Planung des Schaltschranks. Über eine Schnittstelle der Crimpmaschine werden die Kabelinformationen (Querschnitt, Farbe, Länge, usw.) vom Planungssystem an die Maschine übermittelt. Das entsprechende Kabel wird dann aus einem Kabelfass gezogen und in einem ersten Schritt abgelängt. Währenddessen wird das Kabel mit funktionsrelevanten Texten, wie der individuellen Typenbezeichnung, bedruckt. Anschließend werden beide Enden mit einer maschinellen Vercrimpung versehen. Bei diesem Konfektionierprozess treten allerdings unterschiedliche Fehler auf. Beispielweise sind Aderendhülsen zum Teil abgeknickt, nicht richtig vercrimpt, das Kabel ist nicht eingesteckt oder die Bedruckung ist nicht lesbar. Dies führt dazu, dass ein Mitarbeiter mit technischer Berufserfahrung alle Kabel manuell kontrolliert (100 % Prüfung), wodurch ein hoher Zeit- und Kostenfaktor entsteht.

Aus einer Vorstudie wurde abgeleitet, dass der Mitarbeiter etwa zur Hälfte seiner Arbeitszeit mit diesen nicht wertschöpfenden Kontrollaufgaben beschäftigt ist, wodurch jährliche Kosten von ca. 25.000 € entstehen.

Während der Prozess der Vercrimpung an sich automatisiert ist, fehlen wie oben erläutert geeignete Mittel zur 100 % Prüfung der Kabel. Diese Technologielücke soll mit dem Crimp-Saver geschlossen werden. Dabei soll kein neuer Crimpautomat entwickelt werden, sondern eine smarte Erweiterungsmöglichkeit, welche direkt nach der Kabelausgabe der Maschinen angekoppelt werden kann.

Der Crimp-Saver soll an marktübliche Crimpmaschinen anschließbar sein und einen fehlerfreien und vollständigen Kabelsatz zur Verdrahtung eines Schaltschranks liefern. Mit der Entwicklung können manuelle Prüfarbeiten an der Crimpmaschine deutlich reduziert werden – es verbleiben lediglich Wartung- und Einrichtarbeiten. Zudem kann die Qualität der Kabelsätze verbessert werden, sodass ein Nachkonfektionieren während der Verdrahtung vermieden wird.

Zur Erreichung der Ziele wird als erstes eine systemneutrale Schnittstelle zu den Crimpmaschinen erarbeitet. Diese ermöglicht die Anbindung von Maschinen unterschiedliche Hersteller. Im Weiteren wird eine Qualitätsprüfung der Kabel umgesetzt, welche unter anderem sicherstellt, dass die Kabelenden korrekt vercrimpt sind, dass die Bedruckung des Kabeltyps ausreichend lesbar ist und dass die elektrische Funktionalität gegeben ist.

Sobald ein fehlerhaftes Kabel erkannt wird, muss dieses aussortiert und ersetzt werden, sodass einwandfreie Kabelsätze produziert werden. Zudem können weitere Fehler auftreten, welche durch einen teilautonomen Ansatz erkannt und behandelt werden sollen. Abschließend soll für die nachfolgende Montage der Kabel der geprüfte Kabelsatz magaziniert ausgegeben werden. Das Magazin soll dabei derart entwickelt werden, dass sowohl eine automatisierte als auch eine manuelle Entnahme der Kabel möglich ist.

Stefanie Bartelt

Industriestr. 38c E2/42
Tel.: +49 234 32-26296
E-Mail
Wiss. Mitarbeiterin

Dieses Forschungsvorhaben wird durch das BMWI im Rahmen der Förderlinie „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand gefördert.
Förderkennzeichen: KK5055201MS0
Projektlaufzeit: 01.03.2021-28.02.2023
Projektpartner: SCHUBS GmbH, Hameln