NACH OBEN

Die Projektinitiative fokussiert die Produktion sowie die produktionsnahen Bereiche eines Unternehmens mit dem Ziel, einen ganzheitlichen Ansatz zur Handhabung des Spannungsfeldes zwischen maximaler Wirtschaftlichkeit im Rahmen von Lean Manufacturing und einer hinreichenden Resilienz der Produktion zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird ein kohärenter strategischer und operativer Ansatz entwickelt. Im Rahmen der Vorbereitung auf mögliche Schockereignisse erfolgt die Konzeption eines reifegradbasierten Vorgehensmodells für einen langfristigen Migrationsprozess. Die abgeleiteten Maßnahmen werden mittels Simulationsmodellen und multikriterieller Bewertung validiert. Es werden statische Einflussfaktoren der Bereiche Technik, Organisation und Personal (TOP) berücksichtigt. Unmittelbar eintretende Schockereignisse werden in soziotechnischen Kennzahlen dynamisch abgebildet. Das digitale TOP-Monitoring bildet die Grundlage für die interne Aufrechterhaltung der Produktivität sowie die externe Kommunikation durch standardisierte Datenräume entlang der Wertschöpfungskette. Das Teilvorhaben fokussiert die Erarbeitung statischer und dynamischer Faktoren aller TOP-Dimensionen. Insbesondere personelle Einflüsse werden herausgearbeitet und in einem Partizipationsindex konsolidiert. Zur Operationalisierung der Einflussfaktoren wird im Vorhaben ein Reifegradmodell entwickelt, welches die Migration zwischen Lean und Resilienz ermöglicht. Um zwischen den Ausprägungsstufen migrieren zu können wird ein Maßnamenkatalog erarbeitet. Das Vorgehensmodell vereint Audits, Simulationen und Bewertungsverfahren. Die mittels digitaler Datendurchgängigkeit erhobenen Kennzahlen werden deduziert und in einem methodischen Vorgehen abgebildet. Für eine digitale Datendurchgängigkeit relevante Datenquellen werden identifiziert und Konzepte zur Informationsverarbeitung erarbeitet. Alle entwickelten Managementansätze werden in den Pilotbereichen der Partner validiert und in Transfermodulen verstetigt.

Weiterführende Informationen

Die fortschreitende Internationalisierung und Vernetzung von Wertschöpfungsketten in Kombination mit dem Zielbild schlanker und standardisierter Produktionssysteme birgt für deutsche Unternehmen das Risiko, anfällig für Disruptionen zu sein. Aus diesem Grund besteht seitens der am Projekt beteiligten Partner das Interesse, potenzielle Kontradiktionen des Lean Managements und der durch bspw. Flexibilität oder vorgehaltene Kapazitäten erreichte resiliente Produktion zu untersuchen und unvorhergesehenen Einflussfaktoren oder Disruptionen produzierender Gewerke entgegenzuwirken.

Das Forschungsprojekt ADREAN verfolgt einen kohärenten strategischen sowie operativen Ansatz, um Unternehmen wirtschaftlich resilient aufzustellen. Für die langfristige Strategie wird ein Resilienz-Reifegradmodell entwickelt, das eine Bewertung des Ist-Zustands ermöglicht. Zur Migration und Bewertung noch zu definierender generischer Maßnahmen werden Simulationsmodelle gebildet, die sich für jedes Unternehmen mittels Process-Mining anpassen lassen und hinsichtlich mulitkriteriell wirtschaftlicher Aspekte evaluiert werden. Da sich die Reifegradelemente und Maßnahmen (bspw. Mitarbeiterqualifikationen oder Prozess- und Informationsabläufe) in technischen, organisationalen und personellen Dimensionen (TOP) abspielen, wird ein partizipatives Konzept entwickelt. Parallel werden bestehende operative Kennzahlensysteme hinsichtlich Einflussfaktoren von Resilienz erweitert. Das TOP-Monitoring bietet die Grundlage zur internen Aufrechterhaltung der Produktivität und externer Kommunikation durch standardisierte Datenräume entlang der Wertschöpfungskette.

Lehrstuhl für Produktionssysteme, Ruhr-Universität Bochum
Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM, Ruhr-Universität Bochum
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
SimPlan AG
MPDV Mikrolab GmbH & Co. KG
ANSMANN AG
Breuckmann GmbH & Co. KG
Jacobi Eloxal GmbH
Vorwerk Elektrowerke GmbH & Co. KG

Dr. -Ing. Christopher Prinz
Industriestr. 38c E1/48
Tel: +49 (0)234 32-26866
E-Mail: prinz@lps.ruhr-uni-bochum.de

Dynamische Wertschöpfungsnetzwerke im turbulenten Umfeld – Aufbau von Resilienz in produzierenden Unternehmen (Resipro) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung